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 Grußwort der Schirmherrin Helga Kühn-Mengel

Grußwort der Schirmherrin Helga Kühn-Mengel zum Tag der Rückengesundheit 2017

Rückenschmerzen stellen nach wie vor eines der größten Volksleiden in Deutschland dar. Sie sind nicht nur der häufigste Grund für Arbeitsunfähigkeit, sondern auch für die Gesamtgesellschaft von enormer medizinischer und ökonomischer Bedeutung.

Insbesondere die Daten der Krankenkassen spiegeln die Relevanz des Phänomens „Rückenbeschwerden“ wider: Auswertungen unterschiedlicher Gesundheitsberichte kommen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems die Hauptursache für krankheitsbedingte Fehltage darstellen. Auch hinsichtlich der durch Krankheit verursachten Kosten bilden Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems zusammen mit nur drei weiteren Krankheitsklassen mit über 50 Prozent die Spitzengruppe.

Diese Tatsache stellt nicht nur eine Herausforderung für die Leistungserbringer und die Leistungsangebote in den Bereichen „(Akut-)Therapie“ und „Rehabilitation“ dar, sondern erfordert vor allem auch eine hohe Aufmerksamkeit im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“.

Ein gesunder Rücken hängt von vielen Faktoren ab. Neben eigenen rückengerechten Verhaltensweisen bedarf es auch eines rückengerechten Umfeldes in Alltag und Beruf. Entscheidend sind eine ausbalancierte Körperhaltung, ein muskuläres Gleichgewicht sowie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Belastung und Erholung, denn nebenkörperlichen spielen auch psychische Ursachen bei der Entstehung von Rückenschmerzen eine bedeutende Rolle.

Mit dem Motto „Balance halten – Rücken stärken!“ trägt der Tag der Rückengesundheit 2017 all diesen Faktoren Rechnung.

Als Schirmherrin dieses wichtigen nationalen Gesundheitstages freue ich mich sehr, dass dessen Initiatoren, der Bundesverband der deutschen Rückenschulen (BdR) und die Aktion gesunder Rücken (AGR), diesmal die Balance-Thematik ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit gestellt haben und damit den Grundgedanken der Salutogenese aufgreifen.

Denn seit den Ausführungen von Aaron Antonovsky wissen wir, dass Menschen zwischen Gesundheit und Krankheit „pendeln“, sie sind nicht „nur“ krank oder gesund. Demnach existiert kein zeitliches Nebeneinander von Gesundheit und Krankheit, vielmehr sind die Übergänge fließend. Welche Position eine Person auf dem Gesundheits-Krankheits-Kontinuum einnimmt, ist dem Medizinsoziologen zufolge abhängig von persönlichen und umweltgebundenen Risiko- und Schutzfaktoren. Es gilt also, die richtige Balance zu finden – auch für einen gesunden Rücken.

In diesem Sinne wünsche ich allen Aktivitäten um den Tag der Rückengesundheit 2017, dass sie auf ein großes, interessiertes Publikum treffen – und dass davon viele innovative Impulse für die zukünftige fachliche Diskussion ausgehen!