Eine Zusammenfassung von Ulrich Kuhnt
Einleitung:
Für den Gesundheitsreport 2014 der Techniker Krankenkasse (TK) wurden die Krankschreibungen im Jahr 2013 der 4,1 Millionen bei der TK versicherten Erwerbspersonen ausgewertet. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Empfänger von Arbeitslosengeld I, von denen mehr als jeder Siebte bei der TK versichert ist.
Der Report weist den höchsten Krankenstand seit 14 Jahren aus. Verantwortlich dafür ist vor allem eine ausgeprägte Erkältungswelle zu Beginn des Jahres. Im Gegenzug ist die Zahl psychisch bedingter Krankschreibungen erstmals in der Geschichte der TK-Gesundheitsberichterstattung nicht gestiegen.
Konstant hoch bleibt jedoch der Einfluss von Rückenbeschwerden auf die Fehlzeiten in Deutschlands Betrieben. Obwohl die Berufe, in denen körperlich schwer gearbeitet wird, immer weniger werden, hat Deutschland immer noch "Rücken". Deshalb bilden Rückenbeschwerden den Themenschwerpunkt des diesjährigen Gesundheitsreports.
Ergebnisse
Fast jeder zehnte Krankschreibungstag "geht" in Deutschland auf den Rücken. Statistisch gesehen war jede TK-versicherte Erwerbsperson im Jahr 2013 1,4 Tage wegen Rückenbeschwerden arbeitsunfähig. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung ergeben sich 40 Millionen Fehltage bundesweit. Die hohen Fehlzeiten resultieren nicht nur aus der großen Zahl der Betroffenen, sondern auch aus der sehr langen Erkrankungsdauer der Patienten.
Eine Krankschreibung aufgrund von Rückenbeschwerden dauerte im Schnitt 17,5 Tage und damit fünf Tage länger als eine durchschnittliche Arbeitsunfähigkeit. Für einen mittelständischen Betrieb mit 60 Beschäftigten bedeutet das, dass jedes Jahr fünf Mitarbeiter zweieinhalb Wochen ausfallen.
Männer und Frauen sind in ähnlichem Umfang von Rückenbeschwerden betroffen. Laut TK-Gesundheitsreport nehmen sie im Laufe des Erwerbslebens deutlich zu. Die durchschnittlichen Fehlzeiten steigen bei Männern zwischen 15 und 64 Jahren um den Faktor zehn und bei Frauen um den Faktor 8,6. Verantwortlich hierfür ist die mit ansteigendem Alter zunehmende Häufigkeit von lang dauernder Arbeitsunfähigkeit. Während viele schwerwiegende Erkrankungen vorrangig erst im Rentenalter auftreten, sind von Rückenbeschwerden bereits jüngere Beschäftigte relativ häufig betroffen.
Betroffen sind laut TK erwartungsgemäß Berufe, in denen körperlich schwer gearbeitet wird, wie die Berufe in der Ver- und Entsorgung (5,1 Fehltage pro Kopf aufgrund von Rückenbeschwerden), im Tiefbau (4,7 Tage) und in der Altenpflege (4,1 Tage). Aber auch durch einseitige und mangelnde Bewegung können Rückenbeschwerden entstehen wie zum Beispiel bei den Berufskraftfahrern, die es mit 4,3 Rückenfehltagen nicht nur überdurchschnittlich häufig im Kreuz haben, sondern auch insgesamt zu den Berufen mit den höchsten Fehlzeiten gehören.
Die Auswertungen weisen auf sinkende Risiken für Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Rückenbeschwerden mit steigendem Bildungsgrad der Beschäftigten sowie mit zunehmendem "Anforderungsniveau" der Tätigkeit hin. Berufstätige im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung, also Leiharbeiter, weisen merklich höhere Fehlzeiten mit der Diagnose von Rückenbeschwerden als regulär Beschäftigte auf.
Bedeutung des Reports für Rückenschullehrer
Der Report liefert interessante Fakten rund um die Fehlzeiten aufgrund von Rückenbeschwerden. Er geht der Frage nach, welche Alters- und Berufsgruppen besonders betroffen sind. Diese Informationen helfen Rückenschullehrern, ihre Angebote zum betrieblichen Gesundheitsmanagement auf die Bedürfnisse der Beschäftigten ausrichten zu können. Nachfolgend werden einige Empfehlungen für Rückenschullehrer formuliert.
Rückenschullehrer im Betrieb sollen ...
Der Gesundheitsreport mit allen Daten zur Arbeitsunfähigkeit, Arzneimittelverordnungen und dem Schwerpunktthema Rücken steht unter www.tk.de zum kostenlosen Download (Webcode 644780).
Links:
Download des Berichtes auf www.tk.de (Webcode 644780)